Donnerstag, 13. Dezember 2007

13.12.07

Seit drei Tagen sind wir von unserer Reise zurück. Es war wirklich spannend und toll, auch einmal andere Teile Indiens kennenzulernen. Aber das Land ist einfach so riesengroß, dass wir doch nur einen winzigen Teil zu Gesicht bekommen haben. Wir sind in Bussen und Zügen unterwegs gewesen, was manchmal auch etwas abenteuerlich ist; zum Beispiel dauerte die Zugfahrt von Bangalore nach Mumbai 24 Stunden am Stück. In Mumbai haben wir drei Tage verbracht. Vorher wurde uns oft erzählt, dass die Stadt so schrecklich überfüllt sein soll. Mir kam es gar nicht so extrem vor. Die Armut dort hat mich viel mehr geschockt. Man sieht oft Menschen, die in Slums, auf der Straße oder in ‚Zelten‘ (aus Plastikfolie) leben. Wir haben eine Führung durch den größten Slum Asiens mitgemacht. Ich weiß, es hört sich sehr komisch an, eine Führung durch einen Slum zu machen. Als wäre es ein Museum, wo man sich auch mal die Armut anschauen kann und dann wieder herausgehen kann und alles vergessen...
Aber mir ist es sehr wichtig, eine bessere Vorstellung von der Situation dieser Menschen zu bekommen. Und da finde ich es angemessener, von einem Bewohner durch seine Heimat geführt zu werden, als einfach naiv und verloren auf eigene Faust durch diesen Stadtteil zu laufen. Ich habe von dort so viele Eindrücke, dass ich gar nicht weiß, worüber ich schreiben soll. Mir ist vor allem klar geworden, dass ich noch so oft durch dieses Gebiet laufen kann, mit den Menschen reden, bei ihrer Arbeit zusehen und einen Tee mit ihnen trinken kann (wie es bei der Führung war), und trotzdem ist mir alles ganz fremd und so weit weg von dem Luxus, den ich kenne...
Gleichzeitig war ich auch ziemlich erstaunt über das Selbstverständnis der Menschen, die ich dort kennengelernt habe. Für sie war es nicht ‚der größte Slum Asiens‘ sondern ihre Heimat und der Stadtteil Mumbais, der für wichtige Aufgaben verantwortlich ist, wie Mülltrennung und –recycling. Also kann ich gar nicht sagen, dass ich Mitleid fühle – eher eine Wut über die Ungerechtigkeit.
Ob meine Beschreibung so verständlich ist, kann ich nicht einschätzen. Ich habe so viele Wörter wie ‚die Armut‘ oder ‚die Ungerechtigkeit‘ benutzt, unter denen sich jeder etwas anderes vorstellt, aber ich wollte es wenigstens versuchen.
Natürlich hatten auch angenehmere Stationen auf der Reise, zum Beispiel am Ende zwei Tage Strandurlaub in Goa (bei so vielen Weißen dort, denkt man, dass man im falschen Land gelandet ist...).
Seit der Rückkehr arbeite ich aber nicht mehr bei ROSS, sondern habe mit Sarah getauscht und bin bei CASP (Community Aid and Sponsorship Programme). Das ist eine Organisation, die in ganz Indien arbeitet. Die Zweigstelle für Kerala befindet sich am Rajagiri College. Es geht darum, ländliche Entwicklung zu fördern, vor allem indem Kinder unterstützt werden.
Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Vermittlung von Patenschaften, die dazu dienen bedürftigen Kindern bis zum 18. Lebensjahr ihre Ausbildung zu finanzieren.
Bis jetzt kann ich noch nicht viel zu meiner neuen Aufgabe sagen. Ich werde in einer Dorfgemeinschaft mitarbeiten, in der CASP ein Altersheim und Gesundheitsprogramme organisiert, wo ich mithelfe. Außerdem werden dort Latrinen gebaut, wobei ich mitmachen werde...
Ich freue mich schon auf die neue Arbeit und so werde ich in der nächsten Rundmail auch wieder etwas neues zu berichten haben!
Jetzt hätte ich fast vergessen, etwas zur Weihnachtszeit hier zu schreiben. Das liegt wohl daran, dass ich nicht so sehr in Weihnachtsstimmung bin. Bei um die 30 Grad habe ich eben noch nie Weihnachten gefeiert. Aber seit hier überall bunte und kitschige Papiersterne hängen, und wir unser Zimmer auch schon mit Sternen und einem Mini-Plastikweihnachtsbaum dekoriert haben, kommt doch etwas wie Weihnachtsstimmung auf!
Jedenfalls wünsche ich euch/Ihnen allen frohe Weihnachten und alles Gute für das Jahr 2008!
Viele liebe Grüße,
Clara








Wieder zurueck am College: Weihnachtsbasteln als Deko fuer den Bioladen am College






Unsere Weihnachtsdeko - doch etwas improvisiert...





Einige Eindruecke von unserer Reise:



Ein Versuch das angeblich so wuselige Treiben in Mumbai festzuhalten.




Sonnenuntergang in Palolem, Goa.


Marktstand in Mumbai mit Weihnschtskitsch




Ein weiterer Marktstand, diesmal in Mysore.





Eine Zugbekanntschaft: Kaesekaestchen spielt man hier auch, was bei der Laenge der Zugfahrten auch kein Wunder ist...



Wahrscheinlich ist der Affe doch eher an den Keksen in meiner Tasche als an mir interessiert....

Einer der vielen Tempel, die wir auf unserer Reise besichtigt haben.

Ein weiteres hinduistisches Heiligtum

Montag, 12. November 2007

12.11.2007
Meine Zeit am Rajagiri College ist nun schon fast zur Hälfte um. Es sind so viele Dinge passiert und ich weiß wieder nicht womit ich anfangen soll... Vielleicht mit einem Erlebnis, was mich wirklich berührt hat. Vor gut einer Woche war ich mit einigen Sozialarbeitern aus der Organisation, in der ich mitarbeite, bei einer Familie Zuhause. In der vorherigen Nacht war die Mutter an einer Tropenfieberart gestorben. Sie war erst vierzig Jahre alt und hatte zwei Kinder. Bevor sie krank geworden war, hatte sie sich sehr stark sozial engagiert in ihrem Dorf. Zum Beispiel hat sie sich auch sehr für eine Kinderkrippe von ROSS eingesetzt. Also war sie auch sehr beliebt in ihrem Dorf. Als wir zu ihrem Haus kamen, war ich wirklich überwältigt: Es waren bestimmt hundert Freunde und Verwandte um das Haus versammelt. Sehr viele drängten sich direkt um die Leiche der Frau herum, die vor dem Haus aufgebahrt war. Es war einfach so fremd für mich, wie sehr die Menschen ihre Trauer gezeigt haben: Alle haben sehr laut geweint, gejammert und geklagt, ohne sich dabei zu schämen. Besonders schlimm ging es natürlich den Kindern und dem Mann! Aber viele haben sich auch um die drei gekümmert und sie getröstet. Es ist ganz schwer diese Erfahrung wiederzugeben. Es war einfach so eine intensive Trauer, die alle miteinander geteilt haben! Und zu der Erfahrung von der ganz anderen Art zu trauern kommt natürlich noch die Ungerechtigkeit, dass eine Mutter mit nur vierzig Jahren sterben muss.Ich weiß gar nicht, ob es so viel Sinn macht, von so einer Erfahrung zu berichten, weil das bestimmt schwer nachzuvollziehen ist. Ich weiß ja selbst nicht genau, was ich darüber denken soll. Aber ich kann ja auch nicht immer nur von den Sachen erzählen, die gut klappen und toll sind – dann fehlt doch etwas. Wobei ich sagen muss, dass es mich schon beeindruckt hat, wie die Menschen gemeinsam getrauert haben.Jedenfalls gibt es auch genug Dinge, die wirklich schön sind! Zum Beispiel geben wir jetzt einer Gruppe von 20 Studenten Deutschunterricht, was ziemlich gut klappt. Die meisten sind aber auch Sprachgenies, weil sie mindestens Malayalam und Englisch fließend sprechen, und meistens auch noch Hindi und/ oder Thamil können! Wahrscheinlich ist es deshalb nicht so schwer für sie, noch eine Sprache zu lernen. Auch meine Arbeit macht weiterhin viel Spaß. Ich arbeite jetzt viel bei Programmen im Gesundheitsbereich mit. Zum Beispiel unterstützt ROSS eine ‚Heart Care Foundation‘, die Spenden sammelt, um Herzoperationen für Menschen zu ermöglichen, die unterhalb der Armutsgrenze leben. Gestern habe ich bei einem Werbestand mit geholfen: Spenden sammeln und über die Arbeit der Organisation informieren. Außerdem mache ich seit einigen Wochen Yoga mit einer Gruppe von Studenten. Es ist echt toll und entspannend! Letzte Woche war der Unterricht allerdings am Feiertag von Kerala. Deshalb hatten die Studentinnen alle einen Sari an (6 Meter langer Stoff, der auf eine bestimmte Art um den Körper gewickelt und gefaltet wird). Also haben sie sich ein bisschen geziert und wollten nur mitmachen, wenn es leichte Übungen zur Atmung oder für die Handgelenke sind. Es war ziemlich lustig, wie alle in ihrer schicken Kleidung auf dem Boden saßen und nicht mitmachen wollten...Ansonsten freue ich mich schon sehr auf eine kleine Reise, die Sarah und ich Ende November für zehn Tage machen. Wir fahren dabei in vier andere Staaten von Indien – es wurde uns schon so oft geraten auch andere Staaten zu besichtigen, weil jeder eine ganz andere Kultur und Landschaft hat!Davon wird dann das nächste Mal berichtet!
Hier habe ich einen Hindu Tempel besichtigt, in dem fuer einen Feiertag Figuren von allen Gottheiten aufgebaut wurden. Eine Kollegin und ich nach getaner Arbeit: ROSS hat ein Programm mit medizinischen Untersuchungen, Vortraegen und Ausstellung in einem Dorf organisiert, das in der Naehe vom Strand ist.

Bei einem 'Medical Camp' - sonst messe ich auch den Blutdruck...


Wieder bei einem Programm zur Gesundheitsvorsorge: Ich habe Buch gefuehrt ueber die Patienten, die zu einem 'Eye Camp' (kostenlose Augenuntersuchung fuer die arme Bevoelkerung) gekommen sind.


Neulich haben wir einen Ausflug nach Munnar in die Berge gemacht. Dort sind unter Anderem unglaublich riesige Teeplantagen und vollgestopfte Autos (mit 'Beifahrern' auf dem Dach...)

Montag, 15. Oktober 2007

Schon wieder ist ein weiterer Monat um. Und weil ich hier einfach jeden Tag etwas anderes mache, weiß ich gar nicht, wovon ich berichten soll.
Ich denke, ich erzähle mal von einer Sozialarbeiterin, mit der ich hier viel unterwegs bin, Thankam. Sie ist nämlich ein ganz beeindruckender Mensch, finde ich. Sie wurde mit 17 verheiratet. Solche ‚arranged marriages‘ sind hier üblich. Die Eltern suchen (oft über Annoncen) einen Ehepartner für die Kinder. Dabei spielt eine Rolle, welche Kaste man hat, wieviel man verdient, aus welcher Familiensituation man kommt, aber auch Größe, Gewicht und Hautfarbe. Ich habe schon sehr unterschiedliche Meinungen darüber gehört. Einige Frauen finden es richtig, dass ihre Eltern über ihre Zukunft entscheiden, weil der Rückhalt in der Familie so sehr wichtig ist. Andere würden lieber jemanden heiraten, den sie schon kennen (und lieben), aber sie tun trotzdem, was ihre Eltern möchten. Wieder andere heiraten wirklich, wen sie lieben. Letzteres bringt allerdings oft Probleme mit sich. Zum Beispiel passiert es, dass man von der eigenen Familie nicht mehr akzeptiert wird, oder dass man von den Schwiegereltern nicht akzeptiert wird (bei denen man aber traditioneller Weise als neue Ehefrau einzieht)! Es hat sicher bestimmte Vor- und Nachteile. Für mich ist es schwer mir darüber eine Meinung zu bilden, weil ich einfach so viele unterschiedliche Meinungen dazu gehört habe, und es für beide Varianten gute und schlechte Beispiele gibt... Jedenfalls ist vielen der Rückhalt der Familie so wichtig, dass sie die Eltern bei der Hochzeit mitentscheiden lassen wollen.
Also wieder zu Thankam: Sie hat zwei Kinder und ist mittlerweile 48 Jahre alt. Sie hat zwar einen anderen Abschluss, ist aber schon seit Ewigkeiten in der Sozialarbeit tätig. Ihre Motivation dafür ist, wie sie sagt, dass sie den Menschen helfen möchte und etwas gegen die Armut tun möchte. Jedenfalls bekommt sie dafür so gut wie kein Gehalt, sondern nur etwas mehr als die Fahrtkosten. Dabei lebt sie auch in einfachen Verhältnissen: Ihr Mann ist auch ‚nur‘ Angestellter bei ROSS, der Organisation, wo ich arbeite.
In den letzten Tagen haben wir in mehreren Kinderkrippen wir ‚Paperbagtrainings‘ gemacht. Das heißt, um die 15 Mütter kamen dorthin, und haben gelernt, wie man aus Zeitungspapier Tüten macht. Der Sinn des Trainings ist, dass die Frauen ohne viele Materialkosten etwas produzieren können, und eine Art Mini-Unternehmen gründen können: Hilfe zur Selbsthilfe so zu sagen.
ROSS führt auch noch andere Seminare für Frauen durch, bei denen sie lernen, wie man ein Regenwasserbecken oder eine Biogas-Kompostanlage selbst baut. Ich finde diese Art der Unterstützung wirklich toll. So wird nämlich nicht nur den Frauen ein Möglichkeit gegeben, selbst ihre Situation zu verbessern. Dadurch, dass man ihnen diese Aufgaben zutraut, spricht man ihnen ja auch noch einen besonderen Wert zu, was in dieser von Männern dominierten Gesellschaft nicht selbstverständlich ist.
Noch kurz zu Thankam: sie arbeitet nicht nur für ROSS, sondern macht auch noch Besuche bei Gefängnisinsassen und kümmert sich um ihre kranke Mutter (nicht zu vergessen ihren Haushalt...). Trotz des ganzen Stress ist sie immer total herzlich: Sie hat uns auch schon zu sich nach Hause eingeladen!
Als letztes möchte ich noch eine kurze Geschichte erzählen, die für mich einfach typisch für Indien ist. Im vergangen Monat war Ramadan, und dessen Ende wird natürlich groß gefeiert. Eigentlich war der Feiertag für Samstag, den 13.10. vorgesehen. Aber weil der Mond in der Nacht vom 11. Auf den 12. Oktober schon die entsprechende Form hatte, hat die Regierung am Donnerstag Abend erklärt, dass der Freitag auch ein Feiertag ist. Ganz einig ist man sich dann aber doch nicht, und so waren manche Büros offen, und manche nicht. Einige haben aber auch einfach gearbeitet, weil eben etwas Dringendes anliegt. Auf jeden Fall gefällt mir diese Spontaneität und Flexibilität immer besser...

Ein Paperbagtraining


Hier durfte ich Preise verteilen...


An einem Sonntag haben wir in der Kantine assistiert.


An Gandhis Geburtstag (02.10.) ist es hier ueblich oeffentliche Plaetze zu reinigen. Also haben wir vor einer Kinderkrippe das Gras und Gestruepp entfernt

Dienstag, 18. September 2007

Hier sind noch einige Fotos. Leider bekomme ich es einfach nicht hin, die hochkanten Bilder zu drehen....
Sheeba, eine Sozialarbeiterin von ROSS, an einem Wegweiser zur Kinderkrippe



Eine der Kinderkrippen mit der Leiterin


Zwei Studenten am College, Minu und Diju

Ein vergleichsweise kleiner Muellberg am Strassenrand...
.... und wie ROSS mit dem Muell umgeht

Ich im Salvar

Ein Bus im Feierabendverkehr...


Mein erster Monat in Indien ist jetzt schon vorbei und es gibt ganz schön viel zu berichten: Ich bin jetzt in ROSS (Rajagiri Outreach Service Society), einer Organisation des Colleges, die sehr viele verschiedene Projekte aufbaut und betreut. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt darin, die Gesundheit der ärmeren Bevölkerungsschicht zu gewährleisten. Das wird aber sehr umfassend verstanden: Zum Beispiel gibt es Projekte zur Abfallentsorgung, weil sich in den Müllbergen, die man hier oft am Straßenrand sieht, viele Insekten einnisten (z.B. Moskitos) und dadurch Krankheiten verbreitet werden.
Jetzt zu meiner Arbeit in der Organisation und meinem ‚Alltag‘ hier. Man arbeitet sechs Tage in der Woche, nur der zweite Samstag im Monat ist frei. An den Werktagen haben Sarah und ich eine Stunde Malayalam Unterricht, dann gehen wir zur Arbeit (wir sind aber in unterschiedlichen Organisationen). Bei ROSS bin ich dann von ca. 10.00 bis 17.00 Uhr oder länger. Soweit kann man das ja noch Alltag nennen, allerdings hört es hier auch schon mit dem Alltag auf. Ich habe zwar einen Einsatzplan, aber der wird eigentlich täglich umgeschmissen... Wenn es gerade etwas wichtigeres gibt, als das Geplante, wird die Planung eben geändert. Manchmal auch, wenn der Regen zu stark ist, um eine lange Busfahrt zu machen... Gerade am Anfang war das etwas schwierig für mich, aber jetzt habe ich mich einfach darauf eingestellt, dass jeder Tag eine Überraschung bringt!
Die meiste Zeit bin ich mit einer von den Sozialarbeiterinnen der Organisation unterwegs. Entweder machen wir Besuche in Kinderkrippen, wo ich mit den Kindern spiele und demnächst mit den Kindern oder Müttern auch ‚Programme‘ mache (Singen, tanzen, kochen...). Neulich habe ich erfahren, wieviel eine Leiterin so einer Kinderkrippe im Monat verdient: 1200 Rupien (ca. 24 Euro). Da ist mir noch einmal bewusst geworden, wieviel Wert eine relativ kleine Spende hier hat!
Oder ich fahre mit zu ‚Medical Camps‘, bei denen wir mit einem Arzt und einer Krankenschwester in arme Gegenden fahren. Dort werden Patienten untersucht, und kostenlos die entsprechenden Medikamente verteilt.
Da ich hier eben in einer Organisation mitarbeite, zählen nicht nur solche sehr praktischen Tätigkeiten zu meiner Arbeit, sondern auch organisatorische Dinge. Letzte Woche habe ich zum Beispiel bei einer Befragung zu einem neuen Projekt mit gemacht. Es ging um den Bau von Kompostanlagen. Durch diese Anlagen wird das entstehende Erdgas ‚aufgefangen‘ und kann zum Kochen genutzt werden.
Es ist sehr schwer für mich, zu unterscheiden, wie weit ich in meinen Erklärungen über die Projekte gehen soll. Es gibt noch viele, viele andere Projekte, bei denen ich wohl auch mitmachen werde (naja, das weiß ich ja nicht so genau...). Aber davon berichte ich dann demnächst.
Was mir hier noch sehr positiv aufgefallen ist, ist der Umgang mit Religion. Die Mehrheit der Malayalis (so nennt man die Bevölkerung von Kerala) sind Hindus (ca. 60%), es gibt aber auch viele Christen und Muslime (je ca. 20%). In den Häusern ist immer ein kleiner Hausaltar (natürlich mit Lichterkette und sehr bunter Deko!). Aber auch die Busse sind immer mit Bildern von Jesus, Maria, oder hinduistischen Göttern ausgestattet. Der Glaube ist einfach ein Teil vom Alltag. Neulich habe ich in einem Bus ein Bild gesehen, auf dem alle drei hier verbreiteten Religionen ‚im Einklang‘ abgebildet waren. Das spiegelt für mich den Umgang mit Religion hier um: Man ist sehr aufgeschlossen und tolerant den anderen Religionen gegenüber! Zum Teil vermischen sich auch bestimmt Dinge – in der Kirche hier am College ist zum Beispiel eine typisch hinduistische Öllampe, auf die einfach noch ein Kreuz gesetzt wurde.
Für dieses Mal reicht es glaube ich. Nur noch ganz kurz: ich habe wirklich immer weniger das Gefühl, hier fremd zu sein. Ich trage auch schon fast ausschließlich Salwas (typische Alltagskleidung für Frauen zwischen 15 und 35). Aber die Malayalis nehmen uns hier auch einfach sehr herzlich auf!

Ganz liebe Gruesse an alle,
Clara
Wunderschoenes Kerala....
Das habe ich in einer Kinderkrippe entdeckt (mit besonderen Gruessen an meine Eltern ;-))

In einer der Kinderkrippen
Ein typischer Hausaltar: bunt und glitzernd!

Mittwoch, 29. August 2007

Das traditionelle Onam-Sadya auf einem Bananenblatt!

Ein Strassentheater der Studenten, das gegen den Missbrauch von Alkohol appeliert.

Bei einem Ausflug waehrend dem "Rural Camp"....




Unser Zimmer und Sarah, mit der ich hier bin.


Sonntag, 5. August 2007

Vor der Abreise

















Noch bin ich hier in Deutschland, aber ab dem 15. August geht es los zu meinem Freiwilligendienst als MaZ (Missionarin auf Zeit). Dann schicke ich ca. einmal pro Monat Rundmails und werde hier Fotos einstellen!